Pharmazone.de ist die Jobbörse von MedizInfo.de
Pharmazone.de ist die Jobbörse von MedizInfo.de

Angebote ansehen Gesuche ansehen
Angebote aufgeben Gesuch aufgeben

Alle Stellen stehen laut Gesetz Männern und Frauen gleichermassen offen!

Bücher zum Thema aussuchenBücher zum Thema Praxis (Arzt-, Zahnarztpraxis) aussuchen

Bücher zum Thema aussuchenBücher zum Thema Praxisführung aussuchen

Forschungsprojekt zur Praxisanalyse

von niedergelassenen Ärzten

Ausgangspunkt der Studie


Arztpraxen sind Unternehmen, die neben ihrem medizinisch-fachlichen Auftrag auch betriebswirtschaftlich, juristisch und organisationswissenschaftlich ausgerichtet sind und entsprechend geführt werden müssen. Als Kleinbetriebe sind sie in der Regel wesentlich durch die Persönlichkeit des Arztes/Praxisinhabers geprägt.

In organisationswissenschaftlicher Perspektive ist deshalb die "Passung" von Praxisinhaber, Personal und Patienten eine wichtige Frage, denn der Praxisinhaber trägt nicht nur als Fachmann seinen Patienten gegenüber Verantwortung, sondern er hat in seiner Rolle als Unternehmer auch für den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis zu sorgen. Er trägt gegenüber seinen Kollegen sowie Mitarbeitern in seiner Rolle als Vorgesetzter Führungsverantwortung und prägt die (gute oder schlechte) Organisation und ein entsprechendes Betriebsklima sehr wesentlich.

Zur Untersuchung dieser wissenschaftlich und praktisch relevanten Fragestellungen wurde 1994 vom

ein Forschungsprojekt zur Praxisanalyse niedergelassener Ärzte in Deutschland begonnen.


Die Studie wird noch weitergeführt. Wir bitten deshalb alle interessierten Ärztinnen und Ärzte in eigener Praxis, den Fragebogen zur Praxisanalyse auszufüllen. Fordern Sie diesen bitte per E-Mail, Fax (030-821 68 35), Brief (CCH, Blissestr. 66, 10713 Berlin) oder Telefon (030-8210050) an.

Wenn Sie sich als niedergelassener Arzt (Ärztin) an der Studie beteiligen, haben Sie auch die Möglichkeit, sich ein qualifiziertes Organisationsgutachten Ihrer Praxis erstellen zu lassen.


Erste Ergebnisse

Die meisten befragten Ärzte äußern sich sehr zufrieden mit der Lage und Ausstattung ihrer Praxis. Auf die entsprechende Frage nach der Lage ihrer Praxisräume antworten 97% der Befragten, sie seien vollkommen oder weitgehend zufrieden. 89% zeigen sich ebenso mit der apparativen Ausstattung zufrieden. Diese wichtigen Basisfaktoren werden also in den befragten Praxen erfreulich positiv beurteilt.

92% verfügen mindestens weitgehend über einen festen Patientenstamm. Entsprechend geben rund 50% an, im letzten Jahr nur eine geringe Fluktuation von Patienten verzeichnet zu haben. Allerdings bejaht nur jeder Dritte (35%) die Frage nach einer Zunahme der Patientenzahl.

Für zwei Drittel der befragten Ärzte erscheint die Terminvergabe in ihrer Praxis weitgehend oder vollkommen problemlos. Dabei liegt die angegebene durchschnittliche Wartezeit der Patienten von der Terminvergabe bis zum Termin bei knapp 7 Tagen. Anschließend müssen die Patienten nach Einschätzung der Praxisinhaber durchschnittlich rund 30 Minuten in der Praxis auf ihre Behandlung warten. Insgesamt vollkommen zufrieden mit ihrer Patientensituation zeigen sich nur 12% der Ärzte. 62% sind damit weitgehend zufrieden. Dagegen äußern sich immerhin ein Viertel der Befragten als "gar nicht" (5%) oder nur "ein wenig" (21%) zufrieden.

Wie glauben die befragten Ärzte, beurteilen ihre Patienten die Praxis?

Drei von vier Praxisinhabern glauben, dass ihre Patienten die apparative Praxisausstattung mindestens weitgehend als "modern" einschätzen. Dass ihre Patienten insgesamt mit den Räumlichkeiten weitgehend oder vollkommen zufrieden seien, geben sogar sämtliche der Befragten an. Für die Praxisorganisation liegt dieser Anteil bei 89%. 63% geben an, dass ihre Patienten die Bestellpraxis mindestens für weitgehend gut halten. 64% denken, dass ihre Patienten die Wartezeiten für sehr kurz halten. Gar 96% glauben, dass sich die Patienten am Telefon freundlich behandelt fühlen.

Wie sehen die befragten niedergelassenen Ärzte die Kommunikation und das Betriebsklima in ihrem Kleinbetrieb ?

Mehr als die Hälfte (58%) zeigen sich mit dem Klima weitgehend zufrieden. Weitere 36% bezeichnen sich sogar als vollkommen zufrieden. Nur 6% sind gar nicht oder nur ein wenig mit dem Betriebsklima zufrieden. Dass sie bei Äußerung von Kritik gegenüber den Mitarbeitern vollkommen sachlich bleiben, geben nur 2 von 10 Praxisinhabern an. Nur einem Drittel der Befragten macht es "vollkommen" Spaß, mit den Mitarbeitern zusammenzuarbeiten.

Welche Prioritäten setzen Praxisinhaber/innen ?

Niedergelassene Ärzte tragen als Selbständige Verantwortung für sich, ihre Mitarbeiter sowie häufig für Ehepartner und Kinder. Wo sehen die befragten Ärzte Vorzüge und Defizite in wesentlichen Lebensbereichen? Die Tabelle "Wichtigkeit und Zufriedenheit" zeigt die Ergebnisse für einige von 29 vorgegebenen Präferenzfaktoren.

Wichtigkeit und Zufriedenheit der Praxisinhaber mit verschiedenen Lebensaspekten; (arithmetisches Mittel und Standardabweichung; Range 1-4; N zwischen 65 und 73)

... Auswahl aus insgesamt 29 Aspekten

  Wichtigkeit     Zufriedenheit    
  Rang x s Rang x s
Guter Zusammenhalt der Familie 1 3.59 .63 3 3.16 .69
Freisein von Beschwerden 2 3.58 .53 2 3.19 .65
Hohes psychisches Wohlbefinden 3 3.57 .58 13 3.01 .54
Gute Arbeitsbedingungen 5 3.50 .61 17 2.96 .57
Hohes physisches Wohlbefinden 6 3.49 .58 14 3.00 .71
Beruflich gut abgesichert sein 8 3.43 .60 25 2.71 .64
Interessante Arbeitsinhalte 10 3.33 .58 1 3.22 .56
Hohe Lebensqualität 14 3.18 .68 20 2.84 .63
Hoher sozialer Status, Prestige 29 2.50 .86 4,5 3.13 .65

Die höchsten durchschnittlichen Zufriedenheitswerte finden sich bei solchen Inhalten, die auch als relativ wichtig eingestuft worden sind. So verzeichnet das stark berufsbezogene Item "Arbeitsinhalt" (x=3.22, s=.56, N=72) den höchsten Zufriedenheitswert. Drei von zehn befragten Ärzten (29%) sind mit dem Inhalt ihrer Berufstätigkeit "vollkommen zufrieden", weitere 64% sind "weitgehend zufrieden" und lediglich 7% äußern sich als nur "ein wenig zufrieden". Den zweithöchsten Zufriedenheitswert weist das Statement "Freisein von Beschwerden und Krankheit" mit x=3.19, s=.65, N=69 auf.

Am unzufriedensten sind die Praxisinhaber mit Aspekten der Zeit und ihrem Zeitmanagement, denn die drei zeitbezogenen Atems "Zur Verfügung stehende Freizeit", "Zeit für Familie und Freunde" und "Dauer der täglichen Arbeitszeit" bilden das Ende der entsprechenden Rangreihe aller 29 Aspekte. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass den zeitbezogenen Aspekten auch keine besonders hohe Priorität eingeräumt wird.

Bei einem Vergleich zwischen der Wichtigkeit und der Zufriedenheit fällt besonders die Diskrepanz zwischen der hohen Priorität, die der beruflichen Abgesichertheit zukommt und der diesbezüglichen (geringen) Zufriedenheit ins Auge. So geben immerhin fast ein Drittel der Praxisinhaber an, mit ihrer beruflichen Sicherheit "gar nicht" (3%) oder nur "ein wenig zufrieden" zu sein (31%), während sich nur 7% mit ihrer diesbezüglichen Situation als "vollkommen zufrieden" zeigen.

Ebenfalls bemerkenswert erscheint der Sachverhalt, dass fast alle Befragten mit dem Inhalt ihrer Tätigkeit recht zufrieden sind und die guten Arbeitsbedingungen schätzen. Dagegen meinte aber doch jeder dritte Praxisinhaber, beruflich nur wenig abgesichert zu sein. Die Kehrseite der herausfordernden Tätigkeit als selbständiger Arzt könnte sich in physischer oder psychischer Hinsicht bei der eigenen Gesundheit zeigen. Nur jeder 5. Praxisinhaber ist alles in allem mit seiner Gesundheit und der beruflichen Leistungsfähigkeit "vollkommen zufrieden". Der Rest macht hier Abstriche: Tribut einer ungesunden stressreichen Tätigkeit im Dienste der Gesundheit?


Stress in der ärztlichen Praxis ?

Item: "Alles in allem bin ich mit meiner eigenen Gesundheit bzw. Leistungsfähigkeit ... zufrieden (prozentuale Häufigkeiten; N =72 bzw. 71)

Item: "Wenn Sie an die letzten drei Monate denken, inwieweit waren bei Ihnen folgende Symptome ausgeprägt?" (prozentual. Häufigkeiten jeweils für die Gesamtgruppe; N 71 bzw. 72) ausgeprägt:

  gar nicht ein wenig eher stark sehr stark
Gefühl der Überlastung 18,1% 47,2% 29,2% 5,6%
Sich gehetzt fühlen 20,8% 47,2% 25,0% 6,9%
Erschöpfung 20,8% 52,8% 20,8% 5,6%
Nicht abschalten 27,8% 43,1% 20,8% 8,3%
Muskelverspannungen 32,4% 43,7 22,5% 1,4%
Nervosität 51,4% 40,3% 6,9% 1,4%
Konzentrationsstörungen 48,6% 47,2% 2,8% 1,4%
Schlafstörungen 56,3% 33,8% 9,9% 0,0%
Einschränkung der Leistungsfähigkeit 51,4% 3,1% 5,6% 0,0%
Psychosomatik. Beschwerden 55,6% 36,1% 8,3% 0,0%

Weitere Ergebnisse

Die meisten befragten Praxisinhaber haben ihre Praxis weitgehend oder völlig selbst aufgebaut (81%) und sind somit natürlich für organisatorische Fragen ihres Betriebes auch verantwortlich. Mit ihren Mitarbeitern "vollkommen zufrieden" zeigen sich dennoch nur 24% der Befragten ("weitgehend zufrieden" 60%, "ein wenig zufrieden" 15%, "gar nicht zufrieden 1%). Dabei haben fast alle Praxisinhaber ihre Mitarbeiter selbst ausgewählt, lediglich einer der Befragten holte sich hier bei einem Personal- oder Unternehmensberater Rat. Volle Zustimmung zu Beratungsleistungen der Arbeitsvermittlung der Arbeitsämter signalisiert im übrigen kein einziger der Praxisinhaber. Gerade also in dem sehr kritischen Arbeitsmarkt der medizinischen Hilfsberufe scheinen Arztpraxen bei der Personalsuche und -auswahl vollkommen auf sich gestellt zu sein. Dagegen greifen in der Patientenverwaltung knapp 50% der beteiligten Praxen voll auf EDV zurück. Auf die Hilfe einer Fremdgesellschaft bei allen Abrechnungen setzen rund 10%. Nur 14% sind "vollkommen zufrieden" mit der bisherigen Praxisorganisation, während der entsprechende Anteil für die Personalsituation insgesamt bei 23% liegt.

Es fällt auf, dass immer mehr Ärzte wichtige Faktoren für die Zukunftsentwicklung ihrer Praxis in den "weichen Erfolgsfaktoren" sehen. Diese betreffen die persönliche Entwicklung von Arzt und Mitarbeitern (Weiterbildung, Arbeitsstil, Zeitmanagement), ein besseres Marketing ihrer Praxis (Erscheinungsbild) und die dafür nötigen Informationen über die Zielgruppe (was will und denkt diese überhaupt?).

Viele Probleme scheinen häufig eher bei den "weichen" Erfolgsfaktoren eines Kleinunternehmens zu liegen, also der Leistungsfähigkeit des Inhabers, dem Betriebsklima, dem Bildungsstand der Mitarbeiter oder dem Image der Praxis. Gerade hier sehen immer mehr Ärzte aussichtsreiche Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Praxis. Für eine entsprechende Organisationsentwicklung stehen also z.B. die psychologische und fachliche Schulung des Personals und des Arztes, eine Verbesserung des Zeitmanagements beim Inhaber und die Gewinnung von mehr Informationen über die Zielgruppe, nämlich die Patienten, im Vordergrund. Auswirkungen der Gesundheitsreform

Wichtige Rahmenbedingungen für die aktuelle und künftige Praxisentwicklung werden durch die Bestimmungen der jüngsten Gesundheitsreform gesetzt. Ein eigener Fragenkomplex befasst sich deshalb mit dieser Problematik. Es wurde nach Verbesserungen bzw. Verschlechterungen hinsichtlich fünf elementarer Punkte gefragt. Nachfolgend sind diese Ergebnisse sowie einige offene Kommentare zur Gesundheitsreform wiedergegeben:


Item: "Durch die Gesundheitsreform hat/haben sich ... verschlechtert/verbessert"

(proz. Häufigkeiten jeweils für die Gesamtgruppe; N=68 bis N=71)

Aussagen stimmt gar nicht stimmt ein wenig stimmt weitgehend stimmt vollkommen
"meine wirtschaftliche Situation verschlechtert"
18,8%

21,7%

26,1%

33,3%
"meine Berufszufriedenheit generell verschlechtert"
17,4%

29,0%

23,2%

30,4%
"meine diagnostischen Möglichkeiten verschlechtert"
52,2%

36,2%

4,3%

7,2%
"die therapeutischen Möglichkeiten verbessert
91,3%

7,2%

1,4%

0,0%
"meine Beziehung zu den Patienten verbessert
94,1%

4,4%

1,5%

0,0%

Über vier Fünftel der befragten Praxisinhaber/innen sehen ihre wirtschaftliche Situation und die persönliche Berufszufriedenheit von der aktuellen Gesundheitsreform negativ beeinflusst. Positive Effekte für die eigenen therapeutischen Möglichkeiten oder das Verhältnis Arzt/Patient werden fast generell verneint.

Kommentare zur Gesundheitsreform

- "Da sich meine Praxis in der Aufbauphase befindet, kann ich den Einfluss des GSG. nur schwer ausmachen. Ich habe keine Rückgänge im Umsatz, denke aber, dass sich die Steigerungskurve doch etwas abgeflacht hat."

- "Weniger Konkurrenz, der Kollege im Nachbarhaus hat meinen Zulauf nicht vermindert, der hat zugenommen. Der Ertrag ist jedoch spürbar schlechter, ca. 25 %."

- "Die Deckelung ist eine Zumutung, es gibt keinen freien Beruf - außer dem des Arztes - welchem seine Honorarmöglichkeiten so begrenzt werden!"

- "Die Sparmaßnahmen sind völlig fehlgeleitet; nach bestehenden Studien liegt die Unwirtschaftlichkeit keineswegs im niedergelassenen Bereich, sondern wird durch hochtechnisierte Gerätemedizin verursacht."

- "Durch die Gesundheitsreform wird die Kassenmedizin eingeschränkt (Diagnose, Therapie); als Reaktion ist, dass die Patienten z.B. Langzeit-Blutdruckmessung selbst zahlen müssen und ich sehr viel außergewöhnliche Medizin betreibe, welche die Patienten selbst zahlen müssen..."

- "Das sparsame Wirtschaften liegt mir, ich behalte gerne den Überblick über ein überschaubares Arbeitsfeld. Die Patienten mit Überanspruchbarkeit und Versorgungsdenken werde ich jetzt mit Hinweis auf Seehofer schnell los. Die vernünftigen selbstbestimmten Patienten bleiben hier."

- "Die Zulassungsbegrenzung ist für die bereits niedergelassenen Ärzte wie mich vorteilhaft. Dennoch hat sich die Konkurrenzsituation verschärft, da vorher noch etliche Zulassungen vergeben wurden. Durch Deckelung des Honorars sind die zu erwartenden Einnahmen, da punktwertabhängig, unberechenbar geworden. Beunruhigend auch die Diskussion um die Fallwertpauschale für Hausärzte. Diese sind sowieso Schlusslicht in der Einkommensskala. Eine Aufbesserung wäre nur durch Umverteilung möglich, was kaum durchsetzbar ist. Einkommensverluste durch nicht kalkulierbare Folgen der Reformen, besonders bei den Hausärzten, sind zu befürchten, z. B. auch durch die Chipkarte."

- "Es besteht eine generelle Benachteiligung der niedergelassenen Ärzte im Osten. Von den Angleichungen der Punktwerte (laut Politiker und Einigungsvertrag) keine Rede mehr."- "Durch die Gesundheitsreform hatte ich einige Auseinandersetzungen bezüglich Verschreibungen mit meinen Patienten. Einige haben mich deshalb verlassen. Davon sind die meisten wieder zurückgekommen. Trotzdem übt die Beschränkung der finanziellen Möglichkeiten bezüglich Verschreibungen einen gewissen psychischen Druck auf mich aus. Ich habe immer etwas Angst, vor dem Regress zu stehen. Die Qualität der Patientenbehandlung hat, glaube ich, trotzdem nicht abgenommen, da manche Verschreibungen wohl doch überflüssig waren."

- "Die Deckelung lässt zunehmend die Liquidität auf Null zulaufen, da sich Ausgaben ständig erhöhen, die Einnahmen ständig leicht sinken. Die Konkurrenz ist wirtschaftlich, nicht medizinisch schlecht, da wir alle uns um einen vorgegebenen Suppentopf raufen, wer am meisten zu entnehmen schafft. Ein guter Arzt, der ohne Zusatzuntersuchungen sofort die richtige Diagnose stellt, verdient nichts; der schlechte Arzt, der viel Unnötiges veranstaltet, verdient gut."

- "Für mich am unangenehmsten: verschärftes Konkurrenzdenken der Kollegen. Schlechtere Zusammenarbeit im Kollegenkreis."

- "Konkurrenzsituation unverändert. Für die Zukunft aufgrund der Niederlassungssperre zunehmende Belastung durch hohe Patientenzahlen zu erwarten. Laborbudgetierung für Kinderärzte ungünstig bei qualifizierter Praxisarbeit."

- "Durch massive Medikamentenregresse (falscher statistischer Vergleich: Nervenärzte kontra Psychiater) extreme finanzielle Unsicherheit."

- "Deckelung und Zulassungsrichtlinien zur Zeit sicher unumgänglich, aber für den einzelnen eine Zumutung!"

- "Ein unwürdiges Instrument bürokratischer Gängelung mit Restriktionen (zunehmend) und entsprechende Gängelung, die einen "freien Beruf" möglicher-weise zugrunde richten."

"Die diagnostischen Möglichkeiten haben sich noch nicht wesentlich verschlechtert, da die Grundausstattung sehr gut war - aber wir stehen erst am Anfang, und die Investitions-Hemmung folgt erst."

Ausblick


Unter vielen niedergelassenen Ärzten herrscht Verunsicherung. Die eigenen Zukunftsaussichten lassen sich kaum abschätzen, die Auswirkungen der Gesundheitsreform werden teilweise als drastisch beschrieben. Besonders bemerkenswert: Der Aussage, auch heute den eigenen Kindern oder anderen nahestehenden Personen zu empfehlen, Medizin zu studieren, stimmten nur 4% der Befragten voll zu. 41% lehnen eine solche Empfehlung generell ab. Allerdings werden wichtige objektive wirtschaftliche Erfolgsfaktoren wie die Entwicklung der Patientenzahlen, die Organisation oder die Ausstattung der eigenen Praxis sehr positiv bewertet.

Die Studie wird noch weitergeführt. Wir bitten deshalb alle interessierten Ärztinnen und Ärzte in eigener Praxis, den Fragebogen zur Praxisanalyse auszufüllen. Fordern Sie diesen bitte per E-Mail, Fax (030-821 68 35), Brief (CCH, Blissestr. 66, 10713 Berlin) oder Telefon (030-8210050) an.

Wenn Sie sich als niedergelassener Arzt (Ärztin) an der Studie beteiligen, haben Sie auch die Möglichkeit, sich ein qualifiziertes Organisationsgutachten Ihrer Praxis erstellen zu lassen.

Autoren:

Dr. Hans-Uwe Hohner, Freie Universität Berlin

Dipl.-Psych. Siegfried Engl, CCH Laufbahnberatung

 


Angebote ansehen Gesuche ansehen zur Medizinfo®-Homepage

Angebote aufgeben Gesuch aufgeben