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Dyskalkulie
 

Dyskalkulie
im Internet

 
Kurzinfo: Dyskalkulie (Arithmasthenie / Rechenschwäche)
Symptome Beeinträchtigung von verschiedenen Rechenfertigkeiten bei "normaler" Intelligenz. Tritt in verschiedenen Formen auf.
Therapie Individuelles Arbeitsprogramm, psychische Betreuung und je nach Kind auch Entspannungs- und psychomotorische Übungen. Enge Zusammenarbeit von Schule, Eltern und Therapeuten.
Inhaltsübersicht:
Differenzierung
Symptome
Therapie
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Differenzierung
Dyskalkulie ist eine Rechenstörung. Sie unterscheidet sich vom Rechenversagen, wie es bei einer allgemeinen Schulleistungsschwäche auftreten kann. Dyskalkulie gehört zu den Teilleistungsschwächen.

 

Dyskalkulie ist eine Rechenschwäche bei sonst guten Schulleistungen. Teilleistungsschwächen werden definiert als umschriebene Ausfälle sehr unterschiedlicher Funktionen, die aus dem übrigen Leistungsniveau oder Entwicklungsstand eines Kindes herausfallen (vgl. Remschmidt, Dt.Ärzteblatt 88, 1991). Das bedeutet, ein Kind hat nur dann eine Dyskalkulie, wenn es hauptsächlich im Rechnen Schwierigkeiten hat. In den übrigen Fächern kann es durchaus befriedigende bis sehr gute Leistungen erbringen. Das Wesentliche ist die Abweichung der Rechenleistung von den übrigen Schulleistungen. Erst dann spricht man von Dyskalkulie.

 

Quelle: (WHO/ ICD 10 - Internationale Klassifikation psychischer Störungen 1995, S. 277 unter F8 Entwicklungsstörungen, F81 umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten) (ICD 10 F81.2) Das folgende Zitat der Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO verdeutlicht die Definition einer Rechenstörung:  „Rechenstörung: Beeinträchtigung von grundlegenden Rechenfertigkeiten. Diese Störung beinhaltet eine umschriebene Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie und Differential- sowie Integralrechnung benötigt werden.“

 

Eine Bezeichnung für verschiedene Störungen. Wichtig ist: Es gibt nicht eine konkrete Rechenschwäche, sondern bei jedem betroffenen Kind eine eigene Erscheinungsform. Deshalb kann eine Therapie nur erfolgreich sein, wenn den individuellen Gegebenheiten Rechnung getragen wird.

 

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Symptome
Das Kind ist kein Versager. Eine Rechenstörung  wird meistens erst in der Schulzeit festgestellt. Wenn die Schulnoten in Mathematik deutlich von den restlichen Schulnoten abweichen, sollten Eltern und Lehrer hellhörig werden. Leider wird heute immer noch allzu leicht ein solches Kind als Versager auf diesem Gebiet abgestempelt. Wenn jedoch mehrere Symptome einer Dyskalkulie vorliegen, so bedeutet das nicht, das dieses Kind nicht bei entsprechender Förderung rechnen lernen kann. Es bedarf jedoch unbedingt der Hilfe.

 

Dyskalkulie ist nicht immer leicht zu erkennen. Folgende oder ähnliche Symptome können bei einer Dyskalkulie auftreten:
  • kann nur mit Hilfsmitteln wie Fingern oder Bausteinen rechnen
  • Grundregeln des Rechnens bleiben unverständlich
  • Erkennen mathematischer Zeichen und Symbole ist schwierig
  • Probleme beim Einhalten von Reihenfolgen und/oder Handlungsabläufen
  • Schwierigkeiten beim Lesen von graphischen Darstellungen
  • Tabellen erscheinen unverständlich
  • Probleme beim Kartenlesen
  • Versagen in der Geometrie
  • Zuordnung einer Zahl zu einer Menge nicht logisch
  • Erfassen der Unterschiede von Größe, Form, Menge, Länge usw. ist schwierig (Bsp.: Wieso ist 100 mehr als 10?)

 

Berufs- und Erfolgschancen verschlechtern sich. Außerdem entstehen durch die ständigen Misserfolge und schlechten Noten häufig Folgeerscheinungen wie Nervosität, motorische Unruhe, Unkonzentriertheit, Stimmungsschwankungen, feinmotorische Störungen, Kontaktstörungen. Oft klagen diese Kinder über Kopfschmerzen und/oder Übelkeit. Meistens verstärken diese Krankheitserscheinungen noch die Dyskalkulie. Alle diese Erscheinungen führen dazu, dass sich die Berufs- und Erfolgschancen im späteren Leben für die betroffenen Kinder verschlechtern.

 

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Therapie

Ein Test bringt Klarheit. Vermuten Sie bei Ihrem Kind oder Schüler eine Dyskalkulie, sollte unbedingt ein Testverfahren z.B. bei einem erfahrenen Lerntherapeuten durchgeführt werden. Die Kenntnis der Schwäche ermöglicht es, dem Kind mit Verständnis zu begegnen und es mit seiner Schwäche zu akzeptieren.

 

Jedem Kind ein eigenes Programm. Nach der Feststellung einer Dyskalkulie müssen angemessene Fördermaßnahmen eingeleitet werden, die von den individuellen Schwierigkeiten des Kindes abhängen. Für jedes Kind wird ein eigenes Arbeitsprogramm zusammengestellt. Die Therapie beginnt auf der derzeitigen Leistungsstufe des Kindes. Damit ist kein Nachhilfeunterricht gemeint, sondern eine Zusammenstellung eines individuellen Arbeitsprogramms in Verbindung mit psychischer Betreuung und je nach Kind auch Entspannungs- und psychomotorischen Übungen.

 

Verständnis statt Tricks. Da diese Kinder regelrecht eigene Strategien zum Rechnen entwickelt haben, muss dem Kind oft erst die Unbrauchbarkeit seiner falschen Strategien einsichtig gemacht werden. Erst danach kann dem Kind vermittelt werden, dass es keine Tricks zur Bewältigung der Aufgabe benötigt. Es kann die Mathematik durchaus verstehen, so wie sie ist.

 

Einzeltherapie ist sinnvoll.

 

Die Behandlung erfolgt meistens in Einzeltherapie, um Konkurrenzdruck zu vermeiden. Hilfsmittel zum Rechnen sollten zu Hause und in der Schule erlaubt sein. Jede Form von Druck muss vermieden werden. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern und Therapeuten unverzichtbar. Ein Verzicht auf die Benotung für Rechenleistungen wäre hilfreich.

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