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Ärzte Zeitung, 01.09.1999 Studie mit Cerivastatin zur Primärprävention hat begonnen
Kann eine Statin-Therapie Schlaganfällen vorbeugen?
Barcelona (bös). In einer großen Studie, die nach Angaben von Professor Eberhard Windler aus Hamburg in vielen Aspekten "bislang einzigartig" ist, soll untersucht werden, ob sich durch die Lipidsenkung mit Cerivastatin der Entstehung eines Schlaganfalles vorbeugen läßt.

 

Respect (Risk Evaluation and Stroke Prevention in the Elderly - Cerivastatin Trial) ist jetzt während der ESC Tagung in Barcelona erstmals offiziell vorgestellt worden.

 

Umfangreiche Studie über Lipidsenkung und Schlaganfall. Es handelt sich bei Respect um die bislang größte Primärpräventionsstudie zum Zusammenhang von Lipidsenkung und Schlaganfall: Mindestens 10 000 Patienten im Alter zwischen 65 und 80 Jahren werden teilnehmen. Niemals seien bislang so viele ausschließlich ältere Patienten in eine Statin-Studie eingeschlossen worden, sagte Windler. Im Unterschied zu den bisherigen Studien mit CSE-Hemmern soll diesmal auch der Anteil der Frauen mindestens 50 Prozent oder mehr betragen. Und schließlich: Interessante Ergebnisse erwarten sich die beteiligten Wissenschaftler von einigen bislang nicht untersuchten sekundären Endpunkten. So wird auch der Effekt von Cerivastatin auf eine Verschlechterung der kognitiven Funktion, auf die Rate der Kolonkrebs-Erkrankungen sowie auf die Nierenfunktion Gegenstand der Untersuchung sein.

 

Verschiedene Hypothesen werden genauer untersucht. Hinweise darauf, daß sich durch eine Statin-Therapie das Schlaganfallrisiko senken läßt, gibt es bereits aus früheren CSE-Hemmer-Studien. So ergab eine retrospektive Analyse der Daten von 4S, CARE und LIPID, daß die Schlaganfall-Raten bei lipidsenkender Therapie jeweils um etwa 20 bis 30 Prozent unter denjenigen in den Placebo-Gruppen lagen. Allerdings, so Professor Hans-Christoph Diener aus Essen, der ebenfalls an der Respect-Studie mitarbeitet, ließ sich bislang kein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Lipidsenkung und dem Grad der Risikoreduktion für den Schlaganfall feststellen. Es wird daher spekuliert, die Senkung der Apoplexie-Rate werde über einen anderen, von der Lipidsenkung unabhängigen Mechanismus der Statine vermittelt. Eventuell entfalten Statine eine protektive Wirkung auf die Endothel-Funktion im Gehirn, indem sie die NO-Freisetzung beeinflussen, meinte Diener bei der Veranstaltung des Unternehmens Bayer.

 

Erfolgreiche Therapie würde die Kosten senken. Da die Teilnehmer von Respect älter sind als die Patienten der früheren Statin-Studien, wird ein ausgeprägterer Effekt auf die Apoplexie-Rate als in diesen Untersuchungen erwartet. Eine Senkung des Schlaganfall-Risikos um vielleicht 40 Prozent wäre nicht nur wegen der Folgen für den Betroffenen und seine Angehörigen von enormer Bedeutung. Auch enorme Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen sind so vielleicht möglich. Ein Schlaganfall kostet in Deutschland im Mittel etwa 50 000 Mark, berichtete Diener. Die Respect-Studie wird daher auch eine gesundheitsökonomische Evaluation beinhalten.

 

Ergebnisse erst in einigen Jahren. Im Juni ist der erste Patient in die Studie aufgenommen worden. Die Ergebnisse der Studie sind in vier bis fünf Jahren zu erwarten.

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