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Ärzte Zeitung, 10.05.1999 Müssen bei der Aufklärung neue Wege beschritten werden?
Symptome des Schlaganfalls immer noch unbekannt. Ein wesentliches Problem bei der Versorgung von Patienten mit einem Schlaganfall ist, daß es immer noch zu lange dauert, bis sie ins Krankenhaus kommen. Dies liegt unter anderem daran, daß die Patienten selbst die Symptome nicht richtig erkennen oder ihre Folgen unterschätzen.

 

Kampagne in Köln. In einer Münsteraner Umfrage konnten zum Beispiel nahezu die Hälfte von 300 Männern und Frauen kein einziges Schlaganfall-Symptom nennen. Um solche Wissenslücken zu schließen, ist zum Beispiel in Köln eine Aufklärungskampagne gestartet worden, die seit nunmehr zwei Jahren läuft.

 

Aushänge und Anzeigen sagen: Schlaganfall - ein Notfall! "In der breitangelegten Aufklärungsinitiative wurden zum Beispiel Rettungswagen mit dem Aufkleber versehen ’Schlaganfall - ein Notfall, Notruf 112‘ Broschüren bei Veranstaltungen verteilt, Plakate in Supermärkten und Apotheken aufgehängt und Informationen in Anzeigenzeitungen geschaltet, die fast jeder Haushalt erhält. Wir haben nun über zweimal drei Monate erhoben, wie die Patienten nach einem Schlaganfall zu uns in die Klinik gekommen sind", wie einer der Initiatoren der Aktion, Privatdozent Dr. Martin Grond von der Universität Köln, im Gespräch mit der "Ärzte-Zeitung" erläutert hat.

 

Die Kampagne hat keinen Erfolg erbracht. "Doch wir mußten feststellen, daß es durch die Kampagne zu keiner Steigerung der Zahl der Patienten gekommen ist, die primär den Rettungsdienst bei einem Schlaganfall rufen. Wir wollten den Anteil unter der Vorstellung erhöhen, daß der Schlaganfall ein Notfall ist. Vorher machten es 41 Prozent der Patienten, danach 43 Prozent", so der Oberarzt an der Klinik für Neurologie. Mögliche Erklärungen für den geringen Effekt der Appelle sind nach Ansicht von Grond:
  • Die Patienten haben nicht verstanden, was ihnen gesagt wurde. Sie haben also den Schlaganfall als solches nicht erkannt oder die Symptome nicht richtig zugeordnet.
  • Vielleicht wurden gerade die älteren Patienten, die im wesentlichen betroffen sind, nicht erreicht. Dann müßten neue Wege bei der Aufklärung gegangen werden.
  • Die Zahlen in Köln zur Häufigkeit von Rettungsrufen bei Schlaganfall und zur Schelligkeit waren schon vor der Kampagne auf einem relativ hohen Niveau, so daß eine weitere deutliche Steigerung bei der Aufklärung schwer zu erreichen war.

 

Auch Medizinstudenten kennen die wichtigsten Symptome nicht. Grond bemängelt allerdings auch Defizite auf Seiten der Arztausbildung beim Schlaganfall. "Medizinstudenten, die ich im zweiten Staatsexamen - also kurz vor Aufnahme ihrer praktischen Arbeit - zum Thema Schlaganfall geprüft habe, konnten mir häufig nicht die wichtigsten Symptome nennen. Meist erwähnten sie nur Schwindel und Bewußtlosigkeit. Die typische Symptomatik bei Schlaganfall wie Hemiparese und Aphasie ist offenbar nicht geläufig."

 

Auszeichnung erhalten. Der Kölner Neurologe wird heute in Hamburg in einer Feierstunde, bei der Bundespräsident Roman Herzog anwesend sein wird, für seine Arbeit mit dem Wissenschaftspreis der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ausgezeichnet.

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