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Hamburg (nke). Erkrankungs- und Sterblichkeitsraten bei
Schlaganfall unterscheiden sich erheblich zwischen einzelnen europäischen Ländern. In
osteuropäischen Staaten erkranken und sterben mehr Menschen an Schlaganfällen als in
Westeuropa. Dieses Ost-West-Gefälle läßt sich offenbar nicht durch größere
Qualitätsunterschiede bei der Versorgung erklären. Darauf hat jetzt Professor Michael
Brainin von der Landesnervenklinik Gugging in Österreich hingewiesen. |
In
Rußland ist die Sterblichkeit am höchsten. |
Die
höchste Sterblichkeitsrate bei Schlaganfall gebe es in Rußland, Bosnien-Herzegowina und
Ungarn; Deutschland liege im Mittelfeld, sagte Brainin bei der Auftaktveranstaltung zur
Initiative gegen den Schlaganfall in Hamburg. Eine Erklärung für diese epidemiologischen
Unterschiede habe man bei einer europaweiten Bestandsaufnahme der Schlaganfallversorgung
nicht finden können. Ziel dieser Erhebung war, so Brainin, den Entwicklungsstand der
Akutversorgung von Schlaganfallpatienten zu erfassen und eventuelle Versorgungslücken
aufzudecken. |
Untersuchung
aus 22 Ländern. |
Für
die Untersuchung wurden nach Brainins Angaben Daten aus 22 europäischen Ländern
analysiert. Sie stammen von jährlich etwa einer Million Schlaganfällen bei insgesamt
mehr als 500 Millionen Menschen. |
Eine
positive Entwicklung zeichnet sich ab. |
Abgesehen
von technologischem Nachholbedarf in einigen Ländern Osteuropas hätten die meisten
europäischen Länder heute ein hochentwickeltes neurologisches Versorgungssystem, das dem
Notfallstatus des akuten Schlaganfalls gerecht werde. Der Entwicklungsstandard einiger
Länder sei höher als zuvor angenommen, betonte Brainin bei der von der Techniker
Krankenkasse und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe organisierten Veranstaltung. In
Ungarn zum Beispiel gäbe es schon 34 Stroke-Units. |