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Ärzte Zeitung, 12.05.1999 Im Osten mehr Apoplexie-Tote als im Westen Europas
Hamburg (nke). Erkrankungs- und Sterblichkeitsraten bei Schlaganfall unterscheiden sich erheblich zwischen einzelnen europäischen Ländern. In osteuropäischen Staaten erkranken und sterben mehr Menschen an Schlaganfällen als in Westeuropa. Dieses Ost-West-Gefälle läßt sich offenbar nicht durch größere Qualitätsunterschiede bei der Versorgung erklären. Darauf hat jetzt Professor Michael Brainin von der Landesnervenklinik Gugging in Österreich hingewiesen.

 

In Rußland ist die Sterblichkeit am höchsten. Die höchste Sterblichkeitsrate bei Schlaganfall gebe es in Rußland, Bosnien-Herzegowina und Ungarn; Deutschland liege im Mittelfeld, sagte Brainin bei der Auftaktveranstaltung zur Initiative gegen den Schlaganfall in Hamburg. Eine Erklärung für diese epidemiologischen Unterschiede habe man bei einer europaweiten Bestandsaufnahme der Schlaganfallversorgung nicht finden können. Ziel dieser Erhebung war, so Brainin, den Entwicklungsstand der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten zu erfassen und eventuelle Versorgungslücken aufzudecken.

 

Untersuchung aus 22 Ländern. Für die Untersuchung wurden nach Brainins Angaben Daten aus 22 europäischen Ländern analysiert. Sie stammen von jährlich etwa einer Million Schlaganfällen bei insgesamt mehr als 500 Millionen Menschen.

 

Eine positive Entwicklung zeichnet sich ab. Abgesehen von technologischem Nachholbedarf in einigen Ländern Osteuropas hätten die meisten europäischen Länder heute ein hochentwickeltes neurologisches Versorgungssystem, das dem Notfallstatus des akuten Schlaganfalls gerecht werde. Der Entwicklungsstandard einiger Länder sei höher als zuvor angenommen, betonte Brainin bei der von der Techniker Krankenkasse und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe organisierten Veranstaltung. In Ungarn zum Beispiel gäbe es schon 34 Stroke-Units.

 

Die Auslöser für einen Schlaganfall unterscheiden sich. Das Ost-West-Gefälle in der 28-Tages-Sterblichkeitsrate könne unter anderem auf unterschiedliche Schlaganfallauslöser zurückgeführt werden, meinte Brainin. So sei zum Beispiel der Anteil von Patienten mit Hirnblutungen als Schlaganfallursache in Ländern mit hoher Frühmortalität größer gewesen.

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