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Ärzte Zeitung, 02.08.1999 US-amerikanische Studie / Patienten mit Sprach- oder Mimikstörungen werden von anderen Menschen intuitiv abgelehnt
Schlaganfall-Patienten werden oft als negativ erlebt
Lexington (ug). Patienten nach Schlaganfall haben oft Kommunikationsprobleme. Einmal leiden sie häufig an Sprach- oder Mimikstörungen. Zusätzlich werden sie von anderen intuitiv abgelehnt - eben wegen dieser Störungen.

 

Die Störungen für die Kommunikation können sehr unterschiedlich sein. Dr. Shelby Langer und ihr Team von der Universität von Lexington im US-Staat Kentucky haben untersucht, welche Kommunikationsstörungen Patienten nach Schlaganfall haben. Für Patienten, die die Läsion in der linken Gehirnhälfte haben, ist Aphasie typisch, also Verlust oder Störungen der Sprache. Bei Schlaganfall-Patienten, deren rechte Gehirnhälfte betroffen ist, ist dagegen meist die nonverbale Kommunikation gestört. Sie zeigen weniger Gesichtsmimik, manchmal auch gar keine. Oft ist auch die Stimme sehr monoton.

 

Wie beurteilen neutrale Personen vom Schlaganfall Betroffene. Die Wissenschaftler haben nun geprüft, wie das ankommt bei neutralen Personen, teilt die Universität auf ihrer Website mit. Sie haben Interviews mit Schlaganfall-Patienten mit Rechtshemisphären- und mit Linkshemisphärenstörungen sowie als Kontrolle Patienten mit orthopädischen Krankheiten gefilmt. Diese Videos haben sie dann zwei Medizinstudenten gezeigt. Die Studenten sollten jeweils die soziale Kompetenz und die Persönlichkeit der Personen auf den Videos beurteilen.

 

Sprachstörungen wurden am negativsten bewertet. Das Ergebnis: Beide Gruppen von Schlaganfall-Patienten sind negativer beurteilt worden als die Kontrollpatienten: Sie seien weniger extravertiert und weniger sozial, und sie hätten weniger warme Persönlichkeiten. Am negativsten haben die Patienten mit Sprachstörungen gewirkt.

 

Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Schlaganfall-Patienten haben es also besonders schwer. "Unglücklicherweise werden falsche Rückschlüsse gezogen, so wird etwa fehlende Gesichtsmimik als negativer Persönlichkeitszug interpretiert, obwohl das doch eigentlich eine Folge des Schlaganfalls ist", sagt Studienteam-Mitglied Dr. Lee X. Blonder. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, daß mit den Partnern und anderen Angehörigen von Schlaganfall-Patienten unbedingt über diese Kommunikationsprobleme gesprochen werden muß.

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