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Bild
der Wissenschaft 28.09.1999 |
Schlaganfall
heilt Stottern |
Stotterer
wacht nach einem Schlaganfall ohne Sprachbehinderung auf. |
Wie
das Stottern im Hirn verankert ist, könnte ein erstaunlicher Fall aus Japan klären
helfen: Ein 66-jähriger Patient war nach einem Schlaganfall von seinem lebenslangen
Stotter-Leiden geheilt. Der Mann wurde in tiefem Koma ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Als er einige Tage später zu sich kam, sprach er völlig flüssig und ohne jegliche
Sprachbehinderung. Auch seine Persönlichkeit hatte sich verändert, von ernst und
schweigsam zu heiter und beinahe kindlich, so die Neurologin Akiko Muroi von der Fukushima
Medical University. |
Blockade
einer einzigen Arterie. |
Dabei
handelt es sich um den ersten bekannten Fall, bei welchem ein Schlaganfall das Stottern
nicht auslöste, sondern beendete. Bildschnitte des Gehirns zeigten, dass der Schlaganfall
eine einzige Arterie in der Thalamus-Region des Hirns blockiert hatte. "Der Effekt
einer solchen Verletzung scheint in beide Richtungen zu wirken", so Muroi im
Fachblatt Neurology - nach dem Vergleich mit Fällen, in welchen Patienten nach dem
Schlaganfall zu stottern begonnen hatten. |
Verbindung
zwischen Thalamus und Zwischenhirn. |
Muroi
vermutet: Wichtig für das Stottern oder seine Abwesenheit ist eine Verbindung zwischen
dem Thalamus im Zwischenhirn und der ergänzenden motorischen Region im hinteren Bereich
des Hirns. Top |
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