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Weilburger Tageblatt 07.08.1998 Schnelle Hilfe verringert Risiko bleibender Schäden

Akutstation für Schlaganfallpatienten in Weilmünster

Schlaganfall- Akutstation in Weilmünster. Weilmünster (jrz). Seit April verfügt das Weilmünsterer Krankenhaus über eine Schlaganfall-Akutstation. Nach knapp vier Monaten wurde nun vor interessiertem Fachpublikum aus dem Kreis Limburg-Weilburg eine Zwischenbilanz gezogen.

 

Schnelle Diagnose - schneller Beginn der Behandlung. 119 Patienten wurden bisher in der Akutstation behandelt. Nach durchschnittlich drei Tagen wurde sie in die allgemeine Neurologie verlegt oder nahmen an einem Rehabilitationsprogramm teil. Der Vorteil der Akutstation liegt insbesondere in der schnellen Diagnose, durch die eine Behandlung innerhalb weniger Stunden eingeleitet werden kann.

 

Sterberate um 17 Prozent, bleibende Schäden um 33 Prozent geringer. Professor Claus Hornig, Chefarzt der Neurologischen Abteilung, verglich die Daten der hessischen Akutstationen mit Krankenhäusern, die eine solche Station nicht eingerichtet haben. Die Sterberate der Schlaganfall-Patienten verringert sich in den Akutstationen um 17 Prozent. Auch die Zahl der bleibenden Schäden gehe um knapp ein Drittel zurück, so Professor Hornig.

 

Bedarfsplanung sieht keine Akutstationen vor. Bei solchen Erfolgen scheine es unverständlich, daß im Krankenhausbedarfsplan des hessischen Gesundheitsministeriums Akutstationen nicht vorgesehen seien. Die Kliniken müßten sich direkt mit den Krankenkassen über erhöhte Pflegesätze für Schlaganfall-Patienten auseinandersetzen.

 

Kassen sind nicht verpflichtet, zu bezahlen. Für die Krankenkassen bestehe keinerlei Verpflichtung, diese zu finanzieren, allerdings halten sie sechs Stationen - je eine pro Krankenhausversorgungsgebiet - mit je sechs Betten für ausreichend. Die nächste Akutstation für Patienten aus dem heimischen Raum wäre nach diesen Vorstellungen in Wiesbaden.

 

Erfordernisse sind höher. "Neurologen halten über 200 Betten in Hessen für erforderlich", klagt Chefarzt Claus Hornig. Das Weilmünsterer Krankenhaus müsse einen Verlust bei der Akutstation nach wie vor in Kauf nehmen, daran könnten auch die guten Erfahrungen der ersten Monate nichts ändern.

 

Nur 9 Prozent kommt innerhalb von 3 Stunden in die Klinik. Oberarzt Dr. Michael Adelmann beklagte, daß nur neun Prozent aller Patienten innerhalb von drei Stunden nach dem Schlaganfall in die Klinik gebracht werden. "Die meisten, 35 Prozent, brauchen über einen Tag", so Adelmann. Die Chance, einem Patienten schnell helfen zu können, werde mit jeder Verzögerung geringer.

 

Positive Bilanz gezogen. Christian Lotz, Stationsleiter der Intensivstation, erläuterte die baulichen Eigenschaften der Schlaganfall-Akutstation. Sie befindet sich direkt neben der Intensivstation, da die ständige Überwachung der Patienten in beiden Abteilungen ähnlich ist. Oberarzt Dr. Michael Hotz ging in seinem abschließenden Vortrag auf die individuellen Krankheitsbilder einiger Patienten ein, die in den vergangenen Wochen behandelt wurden.

 

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