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dpa 21.11.1998

Verfahren erlaubt erstmals gezielte Therapie
Neue Technologie erleichtert Diagnose von Schlaganfällen

Diagnose bereits in der Frühphase eines Schlaganfalls.

Ein neues Diagnose-Verfahren für Schlaganfall-Patienten haben Wissenschaftler an der Ruhr-Universität Bochum in Zusammenarbeit mit der Siemens AG in Erlangen entwickelt. Mit Hilfe des neuartigen computertomographischen Verfahrens sei es möglich, bereits in der Frühphase eines Schlaganfalls mit mehr als 90prozentiger Sicherheit den Schweregrad von Durchblutungsstörungen im Gehirn darzustellen und zu beurteilen, teilte die Ruhr-Universität in Bochum mit.

 

Therapiebeginn ohne zeitaufwendige diagnostische Mittel.

Mit der Methode der Perfusions-Computertomographie werde zugleich eine Lücke in der Routinediagnostik geschlossen. In nur wenigen Sekunden könne durch einen Computertomographen der Durchfluß einer Kontrastflüssigkeit durch die Blutgefäße des Gehirns verfolgt werden. Eine spezielle Computersoftware wandele anschließend die gesammelten Daten zu einer bildlichen Darstellung der Hirndurchblutung um. Diese Darstellung erleichtere es auch, bei weniger starken Schädigungen ohne zeitaufwendige Diagnosemethoden eine gezielte Therapie einzuleiten. Entwickelt wurde das neue Verfahren am Institut für Radiologie im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer, das zum Klinikum der Ruhr-Universität gehört.

 

Schlaganfall oder Migräne: Warnzeichen werden oft nicht beachtet.

Unterdessen haben Ärzte in Düsseldorf darauf hingewiesen, daß mehr als 500 Menschen täglich in Deutschland einen Schlaganfall erlitten, jeder fünfte sterbe an den Folgen. Obwohl es sich bei diesen plötzlichen Durchblutungsstörungen des Hirns nach Herzerkrankungen und Krebs um die dritthäufigste Todesursache handele, seien die Warnzeichen eines nahenden Schlaganfalles in der Bevölkerung weithin unbekannt. Mehr als die Hälfte von 2000 Befragten hätten nicht gewußt, daß plötzliche Sehstörungen und Doppelbilder "konkrete Warnzeichen" für einen Schlaganfall seien. Außerdem hätten 40 Prozent typische Symptome wie plötzlichen Sprachverlust oder vorübergehende Lähmung nicht diesem Krankheitsbild zuordnen können. Auch mancher Arzt halte leicht erste Anzeichen, die mit Kopfschmerzen und Schwindel einhergingen, lediglich für eine Migräneattacke.

 

Bis zu 70 Prozent der Behinderungen könnten vermieden werden.

Für viele Patienten, die einen Schlaganfall überleben, bleiben Folgeschäden mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. Hier können bis zu 70 Prozent der Behinderungen verhindert werden, wenn Risikofaktoren frühzeitig erkannt und eine rechtzeitige Behandlung eingeleitet werden. Bei ersten Warnzeichen ist deswegen schnelles Handeln der wichtigste Faktor. Dem steht jedoch das "große Wissensdefizit" gegenüber. Oft ist den Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes jedoch vorzubeugen. Rauchen, Übergewicht, starker Alkoholkonsum sowie negativer Streß begünstigen einen Schlaganfall. Hier muß nach Ansicht der Ärzte noch sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.

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