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Andreas Wawrzinek, Gary Steinberg, Foxnews, 07.10.1998

Protein schützt Hirnzellen nach einem Schlaganfall

Untersuchungen im Tierexperiment führten zu Neuentdeckungen.

Ein körpereigenes Protein kann nach einem Schlaganfall den Schaden im Gehirn begrenzen. Das entdeckten jetzt Wissenschaftler der amerikanischen Stanford Universität. Ihren Fund machten sie bei Experimenten an Ratten.

 

Gentechnisch veränderte DNA sorgt für eine verstärkte Produktion von "Heat Shock Protein 72". Das Protein trägt den Namen "Heat Shock Protein 72" und wird von Körperzellen produziert, wenn Hitze, Chemikalien oder akuter Nährstoffmangel die Zellen unter erheblichen Streß setzen. Bisher wußten Wissenschaftler nicht genau, was die Aufgabe dieses Proteins ist. Um mehr über die Funktion der Verbindung zu erfahren, führten die Wissenschaftler bei Versuchstieren künstliche Schlaganfälle herbei, indem sie den Blutstrom in bestimmte Gebiete des Gehirns unterbanden. Gleichzeitig erhöhten sie mit Hilfe eines Tricks die Menge an Heat Shock Proteinen im Hirn: Sie injizierten den Tieren gentechnisch veränderte Viren, die DNA mit der Information für das Protein in sich trugen. Im Gehirn angelangt, produzierten die freigesetzten Erbmoleküle spontan das gewünschte Protein.

 

Trotz Schlaganfall blieben 95 Prozent des Gewebes intakt.

Anschließend untersuchten die Wissenschaftler die Wirkung der Behandlung: Bei Vergleichstieren ohne dem zusätzlichen Protein blieben im Durchschnitt 62 Prozent des betroffenen Gewebes intakt, bei den behandelten Ratten waren es 95 Prozent.

 

Der erste Nachweis: Genübertragung kann Gehirn vor Schaden bewahren. "Dies ist das erste Mal, daß an einem Tiermodell gezeigt wurde: Eine Genübertragung kann das Gehirn vor Schaden bewahren", ergänzt der Hirnchirurg Gary Steinberg. Der Forscher warnt jedoch vor verfrühten Hoffnungen: Wahrscheinlich wird es noch Jahre dauern, bis es eine entsprechende Therapie für den Menschen gibt.

 

Für eine menschliche Anwendung wären viele Einsatzmöglichkeiten gegeben. Von einer vorsorglichen Anreicherung des Heat Shock Proteins im Gehirn könnten möglicherweise Patienten profitieren, die zu Schlaganfällen neigen. Auch bei Operationen am Zentralnervensystem könnte das Protein die Ergebnisse solcher Eingriffe vielleicht verbessern. Nicht zuletzt könnten auch nach einem Schlaganfall bereits geschädigte Nervenzellen von einer solchen Therapie profitieren. "Ich bin zwar optimistisch, aber zunächst liegt noch eine Menge Arbeit vor uns", erklärt Steinberg.

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