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Quelle: A.Wawrzinek, University of Pittburgh, 03.07.1998 Hirn-Transplantate für Schlaganfall-Patienten in der Versuchsphase
Erste Patientin soll eine 62jährige Frau sein.
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Neurologen der Uniklinik Pittsburgh wollen bei zwölf Schlaganfall-Patienten im Labor gezüchtete Neuronen in beschädigte Regionen des Gehirns injizieren. Die erste Patientin wird eine 62jährige Frau sein, die im letzten Herbst einen Schlaganfall erlitten hat, der ihr die Beweglichkeit der rechten Gliedmaßen geraubt und ihr Sprachvermögen beeinträchtigt hat. Die Wissenschaftler wollen an drei Stellen der Patienten wenigstens zwei Millionen sogenannter LBS-Neuronen implantieren, die von der Firma Layton Bioscience produziert werden.

 

Bessere Erholung nach Schlaganfall angestrebt.

Die Neurologen gehen davon aus, daß die neuen Neuronen sich in das noch bestehende gesunde Hirngewebe einfügen und dort wenigstens teilweise Funktionen übernehmen, die mit dem Schlaganfall verloren gegangen sind. "Diese Versuche öffnen die Tür zu einer besseren Erholung von einem Schlaganfall. Während bisherige Therapien vielen Patienten dabei helfen, sich an die Ausfälle nach einem Schlaganfall anzupassen, werden die Transplantate es den Betroffenen ermöglichen, verlorene Fähigkeiten wiederzuerlangen", hofft Douglas Kondziolka, der die Operationen durchführen wird.

 

Regelmäßige Kontrolle der motorischen und sprachlichen Fähigkeiten.

Bei den Patienten soll etwa zwei Monate lang die Immunabwehr des Körpers unterdrückt werden, damit sich die neuen Neuronen in Ruhe in ihrer neuen Umgebung einfinden können. Für die Injektion der Zellen wird ein erbsengroßes Loch in den Schädel der Patienten gebohrt. Nachdem die Neuronen injiziert wurden, wird das Loch geschlossen und die Patienten können nach Hause gehen. Ihr Zustand und die Funktion der neuen Zellen sollen mit verschiedenen bildgebenden Verfahren überwacht werden. In den kommenden Jahren sollen außerdem die motorischen und sprachlichen Fähigkeiten der Patienten regelmäßig überprüft werden.

 

Erste Versuchsphase wurde von der FDA genehmigt.

In dieser ersten von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA genehmigten Versuchsphase soll vor allem die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Implantate untersucht werden. Wird diese Phase erfolgreich abgeschlossen, sollen weitere Versuche an verschiedenen neurologischen Zentren durchgeführt werden. Daher wäre es jetzt verfrüht, betroffenen Schlaganfall-Patienten Hoffnung zu machen. Möglicherweise verursachen die Implantate sogar entzündliche Prozesse im Gehirn der Empfänger.

 

Injezierte Zellen nehmen die Form der benachbarten Neurone an.

Die von Layton Bioscience entwickelten Neuronen stammen von Krebszellen ab, die Mitte der Achtziger einer 22-jährigen Frau entnommen wurden. Die Krebszellen glichen in vieler Hinsicht embryonalen Zellen. Wissenschaftlern der Firma gelang es, aus diesen Zellen gesunde Neuronen zu entwickeln. In Tierversuchen konnten sie zudem zeigen, daß die sogenannten LBS-Neuronen verloren gegangenes Hirngewebe teilweise ersetzen können. Dazu wurden bei den Tieren künstliche Schlaganfälle provoziert und in die beschädigten Hirnteile anschließend LBS-Neuronen injiziert. Aus bisher unbekannten Gründen nahmen die LBS-Neuronen an den injizierten Stellen die Form der benachbarten Neuronen an. Injiziert man sie in die Großhirnrinde, werden es Hirnrinden-Neuronen; injiziert man sie in tiefer gelegene Hirnareale, dublizieren die LBS-Neuronen die dort jeweils vorhandenen Nervenzellen. Bei den Versuchstieren integrierten sich die neuen Neuronen nicht nur in das bestehende Gewebe, sondern die Tiere konnten auch viele Fähigkeiten wiedererlangen, die sie aufgrund der künstlichen Schlaganfälle eingebüßt hatten.

 

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